Als ich das Buch von Maja Lunde „Die Geschichte der Bienen“ las, wurde ich zum ersten Mal trübsinnig, wenn ich an die Zukunft unserer Erde, unserer Kinder und Enkel dachte. Normalerweise bin ich gegen derartige Anwandlungen gefeit und von einem unerschütterlichen Optimismus geprägt, ein Gottesgeschenk.
Was mir in diesem trüben Zustand geholfen hat, war – neben dem Schluss des Buches, der eine hoffnungsvolle Wendung erahnen lässt – die Konzentration auf alles, was Lebendigkeit atmet. Die Knospen an Bäumen und Büschen, die langsam eine rötliche, gelbe oder grünliche Färbung annehmen. Die wachen, aufmerksamen Augen eines Menschen. Ein Gespräch über meinen Zustand. Ein tröstlicher Gesang. Gemeinschaftliche Unternehmungen mit anderen Menschen.
Mit einem Mal war die trübselige Stimmung verflogen, und ich hatte das Gefühl, wieder in meiner Mitte zu sein. Eine heilsame Resonanz war entstanden zwischen Außen und dem eigenen Inneren, ein Spalt geöffnet für die Schönheit des Lebens, die nun wieder Leib und Seele durchfluten konnte. Irgendwie ist es passiert, irgendetwas Schönes, Lebendiges hat wieder einen Funken Zuversicht entfacht…