Eine Freundin hat mich in diesem Jahr eingeladen, an Pilgerwanderungen entlang der Bückeburger Aue teilzunehmen. Jeden Monat eine Etappe. Die erste, von Hattendorf im Auetal, wo das Flüsschen entspringt, bis Rehren habe ich leider verpasst. Der zweite Abschnitt führte von der Rehrener Kapelle zum ehemaligen Gasthaus „Im kühlen Grund“ in Rolfshagen. Eine versteckte, idyllische Obstbaumwiese unterwegs, auf der wir eine Rast einlegten, kam mir vor wie ein Paradiesgarten. Die nächste Etappe, von Rolfshagen bis Bad Eilsen, war streckenweise ernüchternd, da wir häufig nicht in Sichtweite der Aue wandern konnten. Doch auch auf diesem Teil gab es wunderschöne Stellen, an der Schlingmühle, auf dem Weg von Buchholz nach Eilsen und anderswo.
Und dann ging es an einem heißen Tag von Bad Eilsen in Richtung Vehlen und Klinikum. Für diesen kurzen Abschnitt hatten wir uns etwas Besonderes vorgenommen, da die Auswirkungen eines Krankenhauses auf die Umgebung nicht unterschätzt werden sollten. Auf der energetischen Ebene wirken sich Stress, Ängste und Krankheit auch auf die Elemente und Naturwesen aus. So auch auf die Aue. Das Flüsschen und die Flussgeister tragen einen Teil unseres menschlichen Leids mit und verarbeiten dieses.
Ausgehend von diesen Wahrnehmungen und Überlegungen hatten wir uns vorgenommen, uns bei der Aue zu bedanken. Wir hatten Blüten und ungebrannte, selbst angefertigte Tonfiguren mitgebracht, die wir an der Brücke in Ahnsen mit einem kleinen Ritual dem Fluss übergaben. Die Skulpturen zerflossen im Wasser, und die Blütenblätter schwammen mit unseren guten Wünschen davon Richtung Klinik.