„Pflanzen sind Friedensbringer“, sagte Annette vom Großmütterkreis der Externsteine bei einem Ritual für den Frieden in Europa. „Stellt euch vor, wie es ist, durch einen Wald zu gehen, wie friedlich die Atmosphäre stimmt.“
Wir standen in einem großen Kreis unterhalb der mächtigen Externsteine auf einer Wiese. Wir hatten uns vorgestellt, dass der Kontinent Europa schrumpft und sich nun in unserem Kreis befindet, der Norden im Norden, der Süden im Süden. Dann bat Annette uns, uns innerlich in eine Situation zu begeben, in der wir in vollkommenem Frieden sind und hinter uns einen alten Baum zu imaginieren, der diese Friedensenergie hält.
Tatsächlich stand hinter mir am Waldrand eine riesige Eiche, doch in meiner Vorstellung erhob sich in meinem Rücken eine Linde, ein Baum mit herzförmigen Blättern, dessen Blüten einen süßen Duft ausströmen. Meine Herzenergie verband sich mit der Energie der Linde, und ich atmete sie in den Kreis, in den Kontinent Europa.
Dann überfiel mich eine Welle von Traurigkeit, eine Situation von vollkommenem Frieden nach einem langanhaltenden Streit und einer anschließenden Versöhnung kam mir in den Sinn. Und die Tränen, die geflossen sind. Kein Frieden nach bösen Auseinandersetzungen ohne Tränen, dachte ich. Und ich fragte mich, welcher Baum Träger und Übermittler von Tränen sein kann. Ein Baum der am Meer steht, der den salzigen Atem des Meeres spürt, das Salz der Tränen kennt, eine Pinie. Weiter atmete ich in den Kreis, meine Erfahrung mit Versöhnung, verbunden mit der Energie der Pinie.
Zum Abschluss drehten wir uns nach außen und atmeten Friedensenergie in die Welt.