In jedem Gespräch ist der Krieg zwischen Israel und Palästinensern Thema. Nein zu dem Gewaltausbruch der Hamas! Und was ist mit der andauernden Gewalt israelischer Siedler und Soldaten gegen Palästinenser?
Combatants for Peace, eine Organisation von Israelis und Palästinensern, schreibt am 10.10.23: „Combatants for Peace verurteilen alle Gewalttaten aufs Schärfste und unmissverständlich… Die einzige Lösung besteht darin, die Besatzung zu beenden, Israelis und Palästinenser zu vereinen und unsere gemeinsamen Anstrengungen auf den Frieden zu konzentrieren. Wir rufen zur Gewaltlosigkeit, zu einem neuen Sinn für Menschlichkeit und zu besseren Tagen für alle unsere Kinder auf.“
Im Gespräch mit einer Freundin kamen wir zunächst zu dem Schluss, jegliche Gewalt zu verurteilen und eine neutrale Haltung einzunehmen. Doch dann kam ich ins Grübeln. Für Gewaltlosigkeit und Frieden einzutreten – ist das neutral? Der Begriff suggeriert Entschlusslosigkeit, Desinteresse und Feigheit.
Aber sich für Gewaltlosigkeit in Konfliktsituationen und Frieden stark zu machen ist alles andere als feige und desinteressiert zu sein. Im Gegenteil, wenn alle Welt meint, sich auf diese oder jene Seite stellen und kämpfen zu müssen, verlangt es Mut, zu sagen: Nein. Nicht weiter so mit Mitteln und Verhaltensweisen, die zu der jetzigen kriegerischen Situation geführt haben. Gewaltlosigkeit und Frieden ist nicht neutral, sondern ein tiefes menschliches Bedürfnis.