Gestern, am ersten Mai, war ich mit einer Freundin im Blutbachtal am Hohenstein. Links neben uns erstreckten sich grüne Wiesen, rechts am Hang wetteiferte das Maigrün der Buchenblätter mit den dunkleren Grüntönen des Holunders. Der Gang am Bach entlang, war wie ein Bad in dem erfrischenden, grünen Element. Die Schönheit des sonnigen Moments durchflutete meinen Körper, Geist und Seele.
Da fiel mir eine Aussage von Gioconda Belli in dem Buch „Tochter des Vulkans“ ein. Sie schreibt, dass Traumata durch Schönheit geheilt werden. Durch reine, pure Schönheit. Ich erinnere leider nur unvollständig, dass sie ein kleines Ritual beschreibt, in dem Essenzen des Lebens, rebellische Symbole, vor allem Luftelemente wie Federn, Schmetterlingsflügel und Flugsamen seltener Bäume eine Rolle spielen.
Am gestrigen Tag, durchflutet von der sonnigen, grünen Schönheit der Natur, hatte ich das Gefühl, dass sich mein inneres System ausrichtet und aufrichtet an dem äußeren Erleben, dass Innen und Außen harmonisch miteinander verschmelzen.