Sprache und Machtspiele

Ich war zu Besuch bei Menschen, die ich oberflächlich kannte. Das Gespräch ging hin und her, und nach einer Weile bemerkte ich, dass meine Beiträge nicht wahrgenommen wurden. Ich begann, zu beobachten, wie die Kommunikation hier auf mir fremdem Terrain verlief. Und musste feststellen, dass es sich um eine völlig andere Art des Austauschs handelte als ich es gewohnt war.

Eigentlich ging es mehr um etwas, das ich als Schlag-Austausch bezeichnen würde. Wer war derjenige, der am besten dastand, scheinbar klüger und pfiffiger als alle anderen? Es ging nicht um Informationen, nicht darum Wissen oder Geschichten mitzuteilen. Schon gar nicht ging es um Verständnis der Gesprächspartner.

Nein, es ging darum, andere als dumm dastehen zu lassen, jedenfalls dümmer als man selber und sogar darum, Schuldgefühle zuzuschieben. Es ging, kurz gesagt, um Rangordnung, um Positionen innerhalb der Gruppe, um Macht. Mich ließen sie im Gespräch außen vor und beachteten mich nicht, weil sie offensichtlich merkten, dass solche Machtspiele bei mir nicht verfangen.

Ein guter Grund, derartige Gesellschaften zu meiden.

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