Wenn man auf der B 65 kommend von Minden nach Stadthagen fährt, liegt linker Hand vor der Umgehungsstraße der Bruchhof. HOLYWOOD ist in ungelenken, großen Lettern aus Holz am Rande des Wäldchens zu lesen. Und ein heiliger Wald ist es tatsächlich.
Das Gelände des Bruchhofs wurde im 12. Jahrhundert vom Edelherrn Mirabilis und seinen Untergebenen besiedelt.
Mirabilis ließ dort eine Kapelle errichten, was darauf schließen lässt, dass dies ein Platz mit besonderen Energien war, denn an solchen Orten wurden früher Heiligtümer gebaut.
Für mich ist der Bruchhof auch heute noch ein außergewöhnliches Stückchen Land. Man überquert den häufig ausgetrockneten Bachlauf und hat das Gefühl, in eine andere Zeit einzutauchen. Vielstimmiges Vogelgezwitscher begleitet einen beim Gang um den kleinen Teich, innerlich stellt sich Ruhe ein. Die Naturkunstwerke, die im Laufe der Land-Art-Aktionen entstanden sind, vermitteln Leichtigkeit und regen die Fantasie an. Es ist ein Ort, an dem der Geist sich entspannen kann, und aus dieser Haltung heraus können Kreativität und Tatkraft entstehen.
Durch die Kinder und Jugendlichen, Frauen und Männer, die jedes Jahr Anfang Juni mit Naturmaterialien Kunstwerke gestalten, wird das Gelände belebt. Die Bäume, das Wasser, die lehmige Erde werden auf neue Art und Weise gesehen und wertgeschätzt. Und wenn am Land-Art-Wochenende samstagabends überall im Wald geheimnisvolle Lichter aufleuchten und Sphärenmusik erklingt, kann man spüren, dass es außer unserer alltäglichen Wirklichkeit noch andere Dimensionen gibt.