Über schönes Wetter und Regen machen

„Es wird schön,“ sagt der Sprecher der Wetternachrichten. „Morgen steigen die Temperaturen wieder auf 27 Grad, kein Regen.“ Schön? Was sagt die Erde dazu, die Bäume, deren Blätter welken, die Waldtiere, die durstig vor ausgetrockneten Bächen stehen? Von wegen schön. Ich habe mich schon einmal beim NDR beschwert wegen dieser großstädtisch geprägten Art und Weise, über das Wetter zu berichten.

Es gibt ein hölzernes Instrument, Regenmacher genannt, das klingt wie ein sanfter Regenschauer, wenn man es hin und her bewegt. Es gibt Regentänze indigener Völker, und es gibt Schaman/innen, die Regenwolken herbeibitten, beten, rufen, singen können. Der hawaiianische Schamane Serge Kahili King beschreibt in seinem Buch „Der Stadt-Schamane“ den Vorgang des „Grockens“. Um zum Beispiel Regen herbeizurufen, ist es erforderlich, mit dem Muster des Regens, des Wassers, zu verschmelzen, sich wie Regen zu fühlen und zu fragen, ob eine Manifestation zum derzeitigen Zeitpunkt recht ist. Martín Prechtel, der in einer dreijährigen intensiven Lehrzeit in Guatemala auch gelernt hat, Wetter zu beeinflussen, sagt, dass das nur möglich sei, wenn der Verstand ganz ruhig geworden ist.

King betont, dass es nicht um die Beherrschung der Natur geht, ein Erfolg ist nur in Zusammenarbeit mit den Naturgesetzen möglich. Und er weist darauf hin, dass es immer vielfältige Einflüsse auf ein komplexes Geschehen gibt. Auch unsere Gedanken gehören zu den Einflüssen, die eine Rolle spielen können. Ich frage mich, was für eine Wirkung der weit verbreitete Wunsch – auch mein Wunsch! – nach Sonne haben mag…

 

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