Angst, Wut und Traurigkeit in der Krise

Ich spüre eher Wut als Angst in dieser Krise. Kinder dürfen nicht mehr auf Spielplätze gehen – bei uns auf dem Land, wo Garten und Wald vor der Tür liegen, ist das kein Problem. Aber was ist mit den Familien in den Großstädten? Mit quengeligen Säuglingen oder quirligen Kleinkindern in der Wohnung eingesperrt zu sein, ist ein Horror.

Auf einer schamanischen Reise war die Aussage eines Geistlehrers dazu, dass Kinder durch eine derartige Situation lernten, Sehnsucht zu entwickeln. Sehnsucht nach der Natur. Und Sehnsucht sei die wichtigste Voraussetzung für Veränderung.

Ich war nicht wirklich beruhigt durch diese Worte. Geh von der Wut weg in die Liebe, kam die Antwort. Auch zu den Regierenden, die derartige Maßnahmen treffen. Sie haben es nicht leicht in dieser Zeit.

Eine tiefe Traurigkeit überwältigte mich. Das erste Mal in einer schamanischen Reise, dass ich keine neutrale Haltung einnahm, sondern mich Gefühle übermannten. Und auch das erste Mal, dass der Geistlehrer sein unpersönliches Verhalten aufgab und mich tröstete.

2 Gedanken zu „Angst, Wut und Traurigkeit in der Krise“

  1. Für mein Erleben liegt in der Coronakrise eine grosse Chance endlich wahrzunehmen,dass wir über alle Grenzen hinaus miteinander verbunden sind und dass wir nicht über das Leben verfügen. Ich erlebe eine große Verbundenheit, Kreativität, Dankbarkeit und Bereitschaft sich trotz räumlicher Distanz zuzuwenden und füreinander da zu sein.
    Wollen wir nicht alle Veränderung auf allen Ebenen unseres Sein? Dass diese mit Leid, Schmerz, Trauer und inneren Widerständen verbunden ist, kennen wir sicher jeder persönlich. und wir wissen auch was uns hilft: ein „Ja“ zu dem was ist…liebevolle Annahme, das Herz für alle Lebewesen und uns zu öffnen, damit wir ins Offene gehen können.
    Erdmute

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