Schönheit heilt

Gestern, am ersten Mai, war ich mit einer Freundin im Blutbachtal am Hohenstein. Links neben uns erstreckten sich grüne Wiesen, rechts am Hang wetteiferte das Maigrün der Buchenblätter mit den dunkleren Grüntönen des Holunders. Der Gang am Bach entlang, war wie ein Bad in dem erfrischenden, grünen Element. Die Schönheit des sonnigen Moments durchflutete meinen Körper, Geist und Seele.

Da fiel mir eine Aussage von Gioconda Belli in dem Buch „Tochter des Vulkans“ ein. Sie schreibt, dass Traumata durch Schönheit geheilt werden. Durch reine, pure Schönheit. Ich erinnere leider nur unvollständig, dass sie ein kleines Ritual beschreibt, in dem Essenzen des Lebens, rebellische Symbole, vor allem Luftelemente wie Federn, Schmetterlingsflügel und Flugsamen seltener Bäume eine Rolle spielen.

Am gestrigen Tag, durchflutet von der sonnigen, grünen Schönheit der Natur, hatte ich das Gefühl, dass sich mein inneres System ausrichtet und aufrichtet an dem äußeren Erleben, dass Innen und Außen harmonisch miteinander verschmelzen.

Tag der Erde 22. April 2024

Am 22. April war wieder der Earth Day, der Tag der Erde, der weltweit begangen wird. Das Motto des Tages war dieses Jahr: Planet vs. Plastics.

In Deutschland steht dabei das Wasser im Mittelpunkt, dieses wichtigste Lebensmittel, das von der Plastikflut bedroht ist. Eine 60prozentige Reduktion alles Kunststoffe bis 2040 wird gefordert. In Berlin gibt es zum Beispiel die Initiative „Alles im Fluss“, die nicht nur zum Earth Day Clean up- Events organisiert.

Auch wenn der Internationale Tag der Erde jetzt vorbei ist – wir sollten jeden Tag zum Tag der Erde machen und uns daran erinnern, dass wir alle, ob groß oder klein, Erdlinge sind, Kinder der Erde.

Trübe graue Tage

Manchmal wache ich morgens trübe gestimmt auf. Der Himmel ist grau, keine Sonne in Aussicht. Der Alltag: gefühlt gewöhnlich. Dabei habe ich mich doch gestern noch auf diesen Tag gefreut. Zeit, zu schreiben. Zeit, mit freundlichen Menschen zu kommunizieren, persönlich, telefonisch und per Post.

Grau, fällt mir ein, gilt als eine Farbe, die neutralisiert. Aber was sollte neutralisiert werden? Und was bedeutet das eigentlich – neutralisieren? Ausgleichen? Im Fremdwörterlexikon steht: unwirksam machen, die Wirkung aufheben oder: zur Nichteinmischung verpflichten. Darüber muss ich nachdenken.

Eigentlich ist mir mehr nach der Farbe Lila. Lila wird auch das „kosmische Radiergummi“ genannt, Lila löscht aus und macht damit den Weg frei für Neues. Vielleicht habe ich ja noch irgendwo ein Kleidungsstück aus den lila Anfängen der Frauenbewegung liegen…

 

Über Beziehungen

Eine Freundin machte mich mal wieder darauf aufmerksam, wie wertvoll, tragend, stabilisierend Freundschaften für unseren Alltag sind, vor allem auch Freundschaften mit Frauen. Im 19. Jahrhundert wurde ihnen übrigens mehr Bedeutung beigemessen als in unserer modernen Zeit.

In Büchern und Filmen steht heute meist an erster Stelle „Die Beziehung“, womit ganz selbstverständlich das Verhältnis zu einem/einer Partner/in gemeint ist. Als ob wir zu Freund/innen keine Beziehung hätten. Oder zu Kindern, zu Eltern, Cousins und Cousinen und anderen Verwandten. Oder auch – um das Spektrum noch zu erweitern – unsere Beziehung zu Tieren, Pflanzen, der Erde, dem Kosmos. Auch das kann (sollte) eine Liebesbeziehung sein.

Ich empfinde das Schwergewicht, das in unserer Gesellschaft auf „Die Beziehung“ gelegt wird, als eine unglaubliche Einschränkung. Als eine Ideologie, die uns davon abhält, die Fülle des Lebens und aller Beziehungen wertzuschätzen und zu pflegen. Was nicht gegen eine Liebesbeziehung zu einer/m Partner/in spricht. Aber, wie gesagt – es geht um die Ausdehnung unserer Liebesfähigkeit, nicht um Einengung.

 

Politik und Geomantie

Wie erstaunt war ich, als ich kürzlich am Bahnhof in Witzenhausen ausstieg. Dort empfingen mich an einer Felswand überlebensgroße Transparente mit Parolen wie „Frauenrevolution verteidigen“, „Feuer und Flamme dem Patriarchat“ und mehr.

Witzenhausen ist eine kleine Stadt zwischen Göttingen und Kassel von nur etwas über 7000 Einwohner*innen, allerdings viele Studierende darunter. In der Kleinstadt, in der ich lebe, wären diese Transparente undenkbar. Das heißt – vorstellbar schon, aber kaum umzusetzen.

Eine Freundin, die in Witzenhausen wohnt, beschäftigt sich intensiv mit Geomantie, der Lehre von den Energien der Erde. Sie wies mich auf die Chakren des Ortes hin, und wir besuchten gemeinsam das Herzchakra der Stadt. Das ist der Platz der Liebfrauenkirche, die von 13 Linden umstanden mitten in der Stadt liegt.

Als ich mich der Kirche näherte, spürte ich sofort die Herzenergie, die von dort ausgeht. Ein starker Ort dieser Energie, die traditionell als weiblich angesehen wird. Und eine evangelische Kirche, die nach Maria benannt ist. Und Menschen in der Stadt, die sich für Frauen und gegen das Patriarchat stark machen.

Ich frage mich, ob dieses Zusammenspiel von Erdenergien und politischen Aktivitäten Zufall ist oder ob ein Zusammenhang besteht.

 

Rechte der Natur im Grundgesetz verankern!

Immer wieder gibt es Menschen, die nicht jammern und klagen über den Zustand der Welt und der Menschheit insbesondere, sondern wunderbare Initiativen starten. Ich war so begeistert, als ich von dieser Petition las, dass ich sie sofort weitergeben muss: RECHTE DER NATUR im Grundgesetz verankern!

In Neuseeland und Peru ist bereits das Recht von Flüssen gesetzlich festgelegt worden: das Recht auf ihre natürliche Existenz – ohne Verschmutzung. Aktivist*innen können dieses Recht für den Fluss einklagen, wenn es verletzt wird.

In der UN-Erdcharta von 1982 heißt es, dass jedes Lebewesen seine naturgegebene Würde hat und das Recht, seiner Natur nach zu leben. Doch die Umsetzung dieses einfachen Grundsatzes ist bei uns leider nicht ohne Druck möglich. Daher brauchen wir gesetzliche Regelungen, um etwas zu erreichen, was selbstverständlich sein sollte.

Bitte unterschreibt die obige Petition, klickt auf das blaue Feld oder schaut im Internet unter Rechte der Natur nach! Danke!!

Frühlingsanfang und Earth Hour

Pünktlich zum Frühlingsanfang am Mittwoch, 20.3.24, strahlte die Sonne, die rosa blühende Zierkirsche in meinem Garten duftete süß und erste Hummeln summten. Und im Wald sah ich etliche Zitronenfalter zwischen den Bäumen hin und her gaukeln.

Frühlingsanfang, das heißt auch: Tag und Nacht sind gleich lang. Energetisch ist dies eine Zeit des Ausgleichs, des Gleichgewichts. Möge sich auch auf unserer menschlichen, gesellschaftlichen Ebene ein Ausgleich, ein Gleichgewicht einpendeln zwischen Nord und Süd, Arm und Reich. Wir können nicht oft genug dafür bitten, gleich ob wir uns an die Spirits wenden oder an einen christlichen Gott oder andere Götter. Oder an alle zusammen.

Wer den Frühlingsanfang gemeinsam mit anderen feiern möchte, ist vom Großmütterkreis der Externsteine eingeladen, dies am Samstag, 23.3.24 ab 13 Uhr an den Externsteinen zu tun.

Noch ein wichtiges Datum fällt auf diesen Tag: die Earth Hour, eine Stunde für die Erde, am Samstag, 23.3.24 um 20.30 Uhr. An diesem Tag und um diese Zeit schalten Menschen in aller Welt für eine Stunde das Licht aus als Zeichen für mehr Klimaschutz. Auch manche Städte und Kommunen beteiligen sich an dieser Aktion. Wenn man bei Google Earth Hour eingibt, erhält man alle Informationen, zum Beispiel vom WWF.

Ich wünsche euch eine gesegnete Zeit!

 

Quellen-Rundgang am 22.3.24

Heute einmal ein kurzer Hinweis auf eines meiner Lieblingsthemen: die Quellen!

Am Freitag, 22.3.24, findet im Rahmen der Aktion „Klimafasten“ ein Rundgang zu Obernkirchner Quellen statt, den ich durchführe. Lokales Handeln ist das Thema dieser Woche. Die Initiatoren, die beiden Obernkirchner Kirchengemeinden und die Grünen, möchten mit der Veranstaltung darauf aufmerksam machen, wieviel unsere unmittelbare Umgebung zu bieten hat. Schönheit, Wasser, die unterschiedlichsten Quellen!

Treffpunkt ist um 16 Uhr an der Roten Schule am Kirchplatz in Obernkirchen. Der Rundweg dauert etwa 1,5 Stunden. Im Anschluss ist die Möglichkeit zum Besuch der Tourist-Info-Galerie, dort gibt es Hinweise auf weitere lohnende Freizeitaktivitäten im Schaumburger Land und Umfeld.

Internationaler Frauentag, Feiern und Friedensbewegung

Am Freitag, 8.3.2024 jährt sich der Internationale Frauentag. Bereits gestern haben wir Frauen im Landkreis Schaumburg uns und die Errungenschaften der letzten Jahrzehnte gefeiert. Und am Freitag wird es eine große, bunte Frauenparty mit Frauen aus der halben Welt im Wilhelm-Busch-Gymnasium geben.

Ich liebe das gemeinsame Feiern, Tanzen, Essen und den Austausch an diesem Tag. Und doch frage ich mich, ob das in der jetzigen Situation ausreicht. Es ist gut, dass wir Frauen uns zusammenschließen und unserer Stärke bewusst werden. Aber: wofür setzen wir sie ein?

Reicht es aus, uns für gleiche Bezahlung etc. einzusetzen? Oder müssen wir nicht auch die gesamtgesellschaftliche Entwicklung wieder mehr in den Blick nehmen, die zunehmende Militarisierung der Gesellschaft?

Die Verschärfung der internationalen Spannungen 1980 führte zu einer breiten Unterschriftensammlung, initiiert von Frauen aus Skandinavien. Unter dem Motto „Frauen für Frieden“ wurde auch in der BRD gesammelt. Eine Zeit der Entspannung setzte ein, Höhepunkt war die Wende 1989.

Und heute? Wäre es nicht an der Zeit, dass wir alle unsere Möglichkeiten nutzen, um eine Position gegen zunehmende Bewaffnung und Militarisierung aufzubauen? Um Modelle friedlicher Konfliktlösung und gewaltfreien Widerstands bekannt zu machen. Damit sichtbar wird, dass es andere Möglichkeiten gibt als Panzer und gegenseitige Zerstörung – und dass es nach wie vor Menschen gibt, die sich dafür einsetzen, Konflikte friedlich zu lösen.

Mutterbaum und Vaterbaum

Von wem ich den Vorschlag bekommen habe, weiß ich nicht mehr. „Vielleicht hilft es, wenn du dir einen Mutterbaum und einen Vaterbaum suchst,“ meinte jemand, als ich eine Zeitlang schwer mit meinen Eltern haderte. „Auch Eltern sind nur Menschen.“

Ich wollte nichts unversucht lassen und machte mich auf die Suche. Der Mutterbaum war bald gefunden. Eine Kiefer bot sich auf einem Waldspaziergang als Mutterersatz an. Die gespaltenen Nadeln erinnerten mich an mein gespaltenes Verhältnis zu meiner Mutter, ihre zuweilen zwiespältige Art. Als ich den Baum fragte, ob er mein Mutterbaum werden wolle, war er/sie einverstanden.

Etwas länger dauerte es, bis ich einen Vaterbaum gefunden hatte. Es war eine Buche, an deren Stamm ich mich gerne anlehnte.

Eine Weile suchte ich die beiden Bäume häufig auf und hielt Zwiesprache mit ihnen. Das ist nun schon lange her. Meine Beziehung zu den längst verstorbenen Eltern hat sich verändert und entspannt. Die Unterstützung durch den Mutterbaum und Vaterbaum war ein wichtiges Puzzlestück auf diesem Weg.

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