Die Wintersonnenwende, die Naturgeister und der Vollmond


Heute morgen bin ich mit einer Melodie auf den Lippen aufgewacht. Ich summte eine Weile vor mich hin und plötzlich erinnerte ich mich an einen Spruch: „Es wird gesungen und gelacht und getanzt die ganze Nacht!“

Natürlich, die Naturgeister feiern wieder, jetzt, zur Wintersonnenwende! Und zum Vollmond! Mit diesem Reim im Kopf war ich vor etwa einem Jahr in einer Vollmondnacht aufgewacht und hatte dazu das Bild von der Eiche an der Liethhalle in Obernkirchen vor Augen. Dort feierten, tafelten und tanzten Dutzende von Naturgeistern, sie sangen, erzählten Geschichten und ließen es sich gut gehen.

Der Eindruck des fröhlichen Treibens war so intensiv, dass mich ein Gefühl von Traurigkeit überfiel, dass ich in meiner Welt so eine ausgelassen und unbeschwert feiernde, das Herz erwärmende Gemeinschaft nur selten erlebe.

Als ich vorhin im Wald unterwegs war, hatte ich den Eindruck, dass sie wieder unterwegs sind zu ihrem Versammlungsplatz an der Eiche, die Naturwesen. Verspielt und übermütig, zu Schabernack aufgelegt. Und ich spürte, dass sie uns gerne daran teilhaben lassen.

Hinweise zum Träumen


Da es vielleicht für euch auch so eine traumintensive Zeit ist, möchte ich euch ein paar Hinweise weitergeben, die ich von einer meiner schamanischen Lehrerinnen, Beth Beurkins aus den USA, bekommen habe.

Sie vermittelte eine Technik, um im Traum Antworten auf wichtige Fragen zu erhalten. Da Kristalle Informationsträger sind (auch in Computern sind Kristalle enthalten), wirkt es unterstützend, die Frage in einen Kristall zusprechen und dann 1,2,3 Nächte mit dem Kristall am Körper zuschlafen. Allerdings hängt es nicht nur von uns ab, ob wir eine Antwort empfangen, auch Spirits von „der anderen Seite“, Engel oder andere Geistwesen, müssen bereit sein, uns zu antworten. Auf jeden Fall sollte es sich um eine Frage handeln, die uns wirklich beschäftigt und die mit uns selber zu tun hat. Für andere erwachsene Personen bitte nur fragen, wenn sie uns darum bitten!

Beth Beurkins vermittelte uns weiterhin ein Verfahren der Senoi-Indianer, mit Träumen zu arbeiten. Folgende Fragen sind an Personen oder Wesen, die in einem Traum auftauchen, zu stellen. Das kann im Traum oderauch nachträglich in entspanntem Zustand geschehen.

1. Wie heißt du?

2. Wer bist du?

3. Was für eine Botschaft hast du an mich?

4. Warum machst du das und das?

5. Was hast du mir sonst noch zu sagen?

6. Was hast du für ein Geschenk für mich/ für die Gemeinschaft?

Gerne lese ich von euern Erfahrungen mit Träumen!

Reichtum

Eine Freundin, die mich kürzlich besuchte, staunte über das Holz vor meinem Haus und meinte: „Du bist ja reich!“

Ja, so fühle ich mich auch. Genug Holz, um warm durch den Winter zu kommen. Äpfel von der Obstbaumwiese und Kartoffeln im Keller. Eine Freundin vor der Tür, die zur rechten Zeit kommt.

Aber der größte Reichtum ist für mich, neben meinen Kindern und Enkelkindern, immaterieller Art: Zeit!

Die Zeit, morgens ohne Wecker aufzuwachen (nicht immer natürlich, aber häufiger als früher). Auch wenn ich nicht besonders lange schlafe, genieße ich es jedes Mal, langsam aus der Traumwelt auftauchen zu können und Erinnerungsfetzen aus dieser Welt mitzunehmen in den Alltag.

Die Zeit, morgens eine Runde durch den Wald zu streifen, die Bäume zu begrüßen, mit einem Reh zu kommunizieren, das vor mir den Weg quert.

Zeit, diesen Blog zu schreiben, der mir am Herzen liegt.

Zeit, zu fragen: Wann fühlst du dich, fühlen Sie sich reich? Und auf die Antwort zu warten.

Traumzeit

November, Dezember ist Traumzeit. Die frühe Dunkelheit lockt zum Schlafen und Träumen. Meine Träume werden intensiver, manchmal erhalte ich im Traum Besuch von Menschen, die mir wichtig sind und die ich lange nicht gesehen habe. Diese Träume können so real sein, dass ich später Mühe habe, zu unterscheiden, ob ich die Personen in der alltäglichen Wirklichkeit getroffen habe oder im Traum. Aber solche nächtlichen Begegnungen passieren, ich kann sie nicht beeinflussen.

Beeinflussen können wir jedoch unseren Umgang mit Träumen, vor allem mit Alpträumen. Am meisten hat mir ein Hinweis geholfen, nach belastenden Traumerlebnissen zu fragen: Was wurde durch diesen Traum gelöst? Also nicht davon auszugehen, dass der Traum bedeutet, dass etwas aufgearbeitet werden muss, sondern im Gegenteil, davon auszugehen, dass die Belastung durchs Träumen aufgelöst wurde.

Diese Auffassung entspricht dem (esoterischen) Gesetz, dass durch Verdoppelung Zustände gelöst werden können. Wenn man wütend ist zum Beispiel und das Gefühl zum Ausdruck bringt („Ich bin jetzt stinksauer…“), kann es sein, dass der Zorn verraucht (zumindest ein Teil davon). Auch in der Homöopathie wird das Gesetz der Verdoppelung angewandt.

Bei hartnäckig wiederkehrenden Alpträumen reicht diese Methode allerdings nicht aus, dann muss anders geschaut werden, müssen andere Mittel und Wege gesucht werden, um wieder ruhig schlafen zu können.

In manchen Kulturen wird übrigens der Begriff „Träumen“ fürs schamanische Reisen benutzt.

Eine neue Erdenbürgerin

Eine neue Erdenbürgerin ist da! Yuna, mein neues Enkelkind, ist auf die Welt gekommen. Woher auch immer sie gekommen sein mag, wir heißen sie willkommen!

In einer Glückwunschkarte stand der Begriff „Erdenbürger“, über den ich mich besonders gefreut habe. Sie ist nicht nur Bürgerin von Berlin, von Deutschland, nein, sie ist eine Erdenbürgerin, sie ist eine Einheimische, eine Bewohnerin, eine Eingeborene unserer Erde. Was für ein wunderbares, altmodisches, deutsches Wort! Wir alle sind Erdenbürger, Weltbürgerinnen.

Und sie ist ein neuer Mensch, der für die Erde „bürgt“. Bürgen, das bedeutet „gewährleisten, sicherstellen“. Ein neuer Mensch, der dafür bürgt, dass unsere Erde Bestand hat.

„Tier-Kraft-Tier“: Ausstellung, Lesung und Klangreise 1.+2.12.18

Seit Anbeginn der Geschichte sind wir miteinander verbunden, Tiere und Menschen. Und das nicht nur auf der alltäglichen Ebene wie Märchen und Mythen zeigen. In Jeanine Heins Bildern begegnen uns Tiere, die wir alle kennen, eins davon ist der Fuchs oben im Logo. In schamanischen Reisen können diese überraschend auftauchen – als Krafttiere, die uns mit ihrer Kraft und Weisheit physisch und psychisch unterstützen.

Das Krafttier oder Totemtier ist ein Repräsentant seiner Gattung. Es verbindet uns mit ihren speziellen Eigenschaften, so wie man Strom erhält, wenn man etwas an die Steckdose anschließt. Keine Tierart wird als gering erachtet, auch die kleine Maus kann uns lehren. Mit ihren flinken Äuglein sieht sie winzige, scheinbar unbedeutende Dinge ganz genau und das kann notwendig sein, wenn ein Mensch vor allem in höheren Regionen schwebt.

Das Krafttier bildet ein Kraftfeld um uns und erhöht unsere physische Energie und mentale Wachheit. So  verleiht es uns Widerstand gegen Krankheiten jeglicher Art und beschützt uns vor Unfällen. Zeichen, dass der Kontakt zum Krafttier unterbrochen ist, können Depressionen, ständige Unfälle und chronische Krankheiten sein.

Ich werde an diesem Nachmittag von eigenen Erfahrungen mit Krafttieren erzählen und in der Lesung aus meinem Buch „Menschen im sibirischen Altai – auf den Spuren von Schamanen und Gelehrten“ in eine Gesellschaft entführen, in der Schamanismus heute noch zum Alltag gehört.

Ort: Praxis Courage, Maschwiese 12, 31552 Rodenberg

Ausstellung 1.12.18, 11-18 Uhr, 2.12.18, 11-14 Uhr

Lesung: Samstag, 1.12.2018, 16 Uhr

Klangreise mit Trommel: 1.12.18, 15 Uhr, 2.12.18, 11.30 Uhr

P.S. Ihr findet die Praxis Courage von Ilka Franke mit ihren Angeboten auch im Internet!

 

 

 

Schamanisches zu Neumond

Neumond ist eine Zeit, die sich besonders gut für Heilungsprozesse eignet. Maria, meine schamanische Lehrerin aus dem sibirischen Altai, führt Heilungen im Allgemeinen zwischen Neumond und dem 8. Tag nach Neumond aus. In dieser Zeit überwiegt, nach den altaiischen Weisheitslehren, weiße, heilsame Energie. Auch bei uns ist inzwischen bekannt, dass Operationen möglichst nicht um Vollmond ausgeführt werden sollten.

Unsere Reisen in den Altai haben wir immer so ausgerichtet, dass wir um Neumond bei Maria waren. Jede Heilungssitzung bei ihr war anders, einmalig, nur einige Grundelemente bleiben konstant: das Feuer in der Mitte des Ails, einer Jurte aus Holz, die Reinigung mit einem brennenden Wacholderzweig und das Rauchen der Pfeife, durch die die Schamanin Kontakt zu ihren helfenden Geistwesen hält, von denen sie Informationen bekommt, was für die Klienten erforderlich ist.

Manchmal teilte die Schamanin etwas aus der Vergangenheit der Betreffenden mit oder wies auf gesundheitliche Probleme hin. Es konnte vorkommen, dass sie Ratschläge gab, welche Tees oder Speisen man zu sich nehmen sollte oder sie bat darum, mit einer Flasche Wasser wiederzukommen, die sie energetisch auflud. Ab und zu spielte sie Khomus, die Maultrommel, oder Topshur, ein Saiteninstrument, aber selten benutzte sie die Trommel für Heilungen. Nur einmal habe ich erlebt, dass sie mit lautem Trommelschlag Angstdämonen vertrieb.

Als während eines meiner Besuch Marias Tante verstarb, durfte sie ab sofort keine Sitzungen mehr abhalten. Es war ihre Aufgabe, für die Begräbniszeremonien zu sorgen. Immer wieder habe ich erfahren, dass Reisepläne geändert werden mussten. Wir sind es gewohnt, zu planen und Monate vorher ein Programm festzulegen. Die Spirits spielen da nicht immer mit. Ein besonders eindrückliches Beispiel möchte ich nennen:

Maria war für das Frühjahr 2011 nach Deutschland eingeladen. Vor allen Reisen befragt die Schamanin ihre Spirits, und in diesem Fall war es so, dass ihre Helfer aus der Anderswelt einen strikten Riegel vor die Reise schoben. Maria bat andere Schamanen, für sie den Weg frei zu machen, aber es war nicht möglich. „Der Weg ist eindeutig versperrt,“ sagte sie, „ich kann nicht kommen.“ Schweren Herzens verzichtete sie auf die lange geplante Fahrt.

Und was geschah genau in der Zeit, als Maria sich eigentlich in Deutschland aufhalten wollte? In Fukushima passierte die größte Atomkatastrophe der Geschichte. Da es die wichtigste Aufgabe der Schamanin ist, für Balance im Altai und in der Welt zu sorgen, war es notwendig, dass sie zu dieser Zeit zu Hause war, wo sie diesen Auftrag am besten erfüllen konnte.

Samhain, Halloween, Allerheiligen, Allerseelen, Dunkelheitsfest, Ahninnenfest…

Es gibt viele Möglichkeiten, den Übergang in die dunkle Jahreszeit zu begehen. Viele Jahre habe ich mit Frauen Anfang November das Ahninnen- oder Dunkelheitsfest gefeiert, das bei den Kelten Samhain hieß. Die Nahtstelle zwischen den Welten ist dünn um diese Zeit, und die Verbindung zu den Ahnen und Ahninnen leicht. Anknüpfend an diese uralten Erfahrungen hat die katholische Kirche die Feiertage Allerheiligen (1.11.) und Allerseelen (2.11.) eingerichtet, an denen der Verstorbenen gedacht wird.

Gegen Abend haben wir uns in einem Kreis von Frauen getroffen, und unser Zusammensein mit einem Tanz eröffnet, der „Spirale ins Ungewisse“ oder dem „Perchtentanz“. Die Percht ist eine Verkörperung der dunklen Göttin, die im Sturmwind angebraust kommt, ungestüm und zerstörerisch, Altes hinwegfegend und so Platz für Neues schaffend. Die Percht weckt unsere wilde Seele, den Teil von uns, der im alltäglichen Funktionieren oft untergeht, übergangen wird, in Vergessenheit gerät. Den Teil in uns, der gerne wild tanzt und laut lacht, der vorlaut und frech ist.

Die Ahninnen, die, die vor uns gegangen sind, sind nicht mehr an Konventionen gebunden, auch wenn ihr Leben vielleicht konventionell verlaufen ist. Sie können uns den Rücken dabei stärken, das zu tun, was für uns wirklich von Belang und wichtig ist, das, was unser Herz uns sagt.

Um uns unseren familiären Vorfahren anzunähern, haben wir uns im Kreis der Frauen von unseren Großmüttern und Urgroßmüttern erzählt. Wie sind ihre Namen? Was verbindest du mit ihnen? Ich erinnerte mich an meine Großmutter mütterlicherseits, Mathilde, mit der ich die Liebe zu Büchern und Gedichten teilte. Aber wie hieß meine Oma väterlicherseits? Ich forschte nach: Martha. Sie stand immer in der Küche, wenn ich zu Besuch kam und konnte wunderbar kochen und backen. Am meisten verbunden fühle ich mich mit meiner Urgroßmutter, von der erzählt wird, dass sie morgens im Garten die aufgehende Sonne begrüßte. Das tue ich auch seit einiger Zeit, egal, was die Nachbarn sich dabei denken mögen.

Diese Zeit ist auch günstig, um mit Hilfe von Tarotkarten oder schamanischen Reisen um Rat in schwierigen Lebenslagen zu bitten. Probiert es aus, die wohlwollenden Wesen aus der Anderswelt, der nichtalltäglichen Wirklichkeit, wollen uns Menschen helfen, uns unterstützen. Aber wir müssen den ersten Schritt machen, sie bitten, Fragen stellen, denn ohne unseren Wunsch dürfen sie sich nicht in unser Leben einmischen.

Unser Licht scheinen lassen

Häufig klärt sich am Wochenende, wovon mein Blog in der folgenden Woche handeln sollte. Ich versuche, mich einzuschwingen auf das, was „dran“ ist – und dann steht plötzlich das Thema fest. Übrigens, wenn ihr Anregungen habt, gehe ich gerne darauf ein. Diesmal habe ich Tarotkarten gezogen zur Inspiration, und es fielen die 10 der Stäbe und 10 der Schwerter. Bei der Zahl Zehn geht es um einen Zyklus, der abgeschlossen ist oder zu Ende gebracht werden sollte. Natürlich, der endlose, warme Sommer hat sich verabschiedet, jetzt fallen die Blätter, der Herbst hält Einzug.

In der Natur folgen in unseren Breitengraden unweigerlich früher oder später Herbst und Winter auf den Sommer. Für uns Menschen zeigt sich oft nicht so deutlich, wann es Zeit ist, einen Zyklus, eine Beziehung, eine Arbeit, ein Muster zu beenden. Als ich darüber nachdachte, fiel mir alles Mögliche ein, was ich bei anderen und für andere gern beenden würde. Aber bei mir?

Eine Gedichtzeile kam mir in den Sinn, und da wusste ich, was es loszulassen gilt. Dies Gedicht von Nelson Mandela möchte ich gern mit euch teilen.

„ Unsere tiefste Angst ist nicht, dass wir unzureichend sind.

Unsere tiefste Angst ist, dass wir masslos sind in unserer Kraft.

Unser Leuchten ist es, nicht unsere Dunkelheit, was uns am meisten erschreckt.

Wir fragen uns: Wer bin denn ich, dass ich strahlend, großartig, begabt und sagenhaft sein dürfte?

Allerdings: Wer bist denn Du, dass Du es nicht sein dürftest?

Du bist ein Kind Gottes.

Dich herunterzuspielen, nützt der Welt nichts.

Dich zurückzuziehen, damit die Menschen um Dich herum nicht unsicher werden,

daran ist nichts Weises.

Wir wurden geboren, um den Glanz Gottes, der in uns ist, in der Welt sichtbar zu machen.

Dieser Glanz ist nicht nur in einigen von uns, er ist in jeder und jedem.

Wenn wir unser Licht scheinen lassen, ermutigen wir unbewusst andere Menschen,

ihr eigenes Licht scheinen zu lassen.

Sind wir frei von unserer eigenen Furcht, wirkt unser eigenes Sein ganz von allein

befreiend auf andere.“

Eine Medizinwanderung

Gestern habe ich im Harz eine Medizinwanderung gemacht. Zu viert haben wir uns bei Sonnenaufgang zu einer Tasse Tee getroffen und in einer Runde geteilt, vor welchen Herausforderungen wir derzeit im Leben stehen. Bevor wir draußen eine Schwelle überschritten, räucherten wir uns mit Salbei, um alles abzustreifen, was wir auf diesem Gang in die Natur hinter uns lassen wollten.

Die Schwelle aus Ästen symbolisiert einen Übergang auf eine andere Ebene, den Schritt in eine Dimension, in der alles, was dir begegnet, ein Spiegel ist. Ich traf zuerst auf die Fülle des Lebens, eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen, ältere Menschen, Kühe, Pferde, Hunde und Bäume und Büsche in allen Farben des Herbstes, gelbgrüne Birken, roten Ahorn, goldbraune Pappeln. Über dem Brocken war ein Stück hellblauer Himmel zu sehen, während es mich über eine weite, gemähte Wiese zog. Ich fühlte mich wie ein Kind, auf das hinter jeder Ecke ein neues Abenteuer wartet. Ein seltsam geformter Baum, ein ausgetrocknetes Bachbett, Reste der ehemaligen Grenzbefestigung, denn ich bewegte mich entlang des Grünen Bandes, der früheren Grenze zwischen Ost- und Westdeutschland.

Irgendwann ließ ich mich am Waldrand unter den weit herabhängenden Ästen einer Tanne nieder. Da weckte ein Vogelschwarm meine Aufmerksamkeit. Keine V-förmige Formation, wie ich sie von Gänsen und Kranichen kenne, sondern fast wie tanzend, hüpfend schwirrten die kleinen Vögel gemeinsam durch die Luft, ohne dass eine Ordnung erkennbar gewesen wäre, mal diesem, mal jenem ihrer Gefährten näher.

Diese Beobachtung ließ mich an meine Art denken, mich mit Menschen verbunden zu fühlen. Gemeinsam und doch frei, in Bewegung, mal in gemeinsamer Schwingung mit diesen, mal mit jenen, aber immer Teil einer großen Bewegung, eines Schwarms.

Es gab weitere Erlebnisse, Erkenntnisse auf dieser Wanderung von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, bergauf und bergab, wie im Leben. Abends setzten wir uns wieder zu viert zusammen und teilten miteinander, was uns an diesem Herbsttag – äußerlich und innerlich – begegnet war.

P.S. Mehr über Medizinwanderungen – medicin walks – ist im Internet zu finden!

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