Gestern habe ich das erste Mal in diesem Jahr zehn Minuten auf einer Bank in der Sonne gesessen und Kaffee getrunken. Heute bin ich das erste Mal wieder mit dem Fahrrad auf dem Markt gewesen… Ich könnte die Reihe fortsetzen: die ersten gelbblühenden Winterlinge, dann die ersten Schneeglöckchen…
Das erste Mal zaubert ein Lächeln aufs Gesicht. Der Dichter Hermann Hesse hat diese Faszination wunderbar in Worte gekleidet: „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben“, heißt es in seinem Gedicht „Stufen“.
Der Zauber des ersten Mals schützt uns vor dem Abstumpfen, vor Routine und Gleichgültigkeit. Er hilft uns, lebendig zu bleiben, wach zu sein, zu spüren und zu fühlen.
Eigentlich sollten wir uns diesen Zauber viel öfter gönnen, nicht nur im Frühling… Was ist mit dem Job, der schon lange anödet? Dem lange geplanten Umzug, Veränderungen in Beziehungen? Der Frühling ist eine gute Zeit, um das „erste Mal“ etwas Neues zu wagen. Die Energie in der Natur, die darauf drängt, Neues in die Welt zu bringen, unterstützt uns dabei.