Die Angst ist der Weg. Dieser Spruch einer weisen Frau fiel mir ein, als ich kurz mal eben in schicker „Stadtkleidung“ statt im Gartenoutfit ein paar Zweige abschnitt, die meine Ausfahrt behinderten. Ein Nachbar kam vorbei und schaute merkwürdig, jedenfalls kam es mir so vor. Was soll`s.
Wie viele heimliche, kleine, selten bewusste Ängste begleiten uns durch den Tag. Die Angst, nicht richtig für irgendeinen Anlass gekleidet zu sein, die Angst, an der falschen Stelle ein falsches Wort zu sagen, die Angst, jemanden nicht zu erkennen, der/die einen begrüßt, die Angst, zu viel, zu wenig, nicht das richtige zu essen etc. etc. Wenn man einmal anfängt, darauf zu achten, fallen einem viele Situationen ein.
Was soll`s! Ängste hin oder her, wichtig ist es, trotzdem zu tun, was man/frau tun möchte. Der Weg zu sich selbst führt durch die Angst hindurch. Und mit der Zeit bemerkt man zwar vielleicht noch, dass da irgendwo ein Ängstlein hockt, aber man sagt sich: Was soll`s!
Übrigens führen einige diese Ängste auf die Zeit der Hexenverfolgung zurück, als es tatsächlich lebensgefährlich sein konnte, aus der Rolle zu fallen und sich anders zu benehmen als vom Umfeld erwartet. Aber die Zeit der Hexenverfolgung ist – zumindest in Deutschland – vorbei!