Der 1. März ist da, und laut Metereologen ist es Frühling, auch wenn es noch bitterkalt ist. Da Wissenschaftler Statistiken machen müssen, teilen sie der Einfachheit halber den vier Jahreszeiten jeweils drei Monate zu. Frühling hat also im März, April und Mai zu sein. Bei den meisten Menschen gilt jedoch die Tag- und Nachtgleiche um den 21. März als Frühlingsanfang.
Wissenschaft hin oder her, seit einigen Tagen werden bei mir die Gene der Sammler und Jäger wach, die unbeachtet in unseren Zellen ruhen. Und mich packt das unwiderstehliche Bedürfnis, im Garten und Wald auf Nahrungssuche zu gehen. Vor allem Kräuter sind im Frühjahr das Ziel meiner Suche.
Wann zeigen sich endlich die ersten Spitzen des Löwenzahns, eine bittere Köstlichkeit in Salaten? Ich fürchte, in meinem Garten ist mir das freche Huhn aus der Nachbarschaft, das immer wieder aus seinem Gehege ausbricht, zuvor gekommen und hat sie aufgefressen.
Und wo bleibt die Königin der Frühlingspflanzen, die Brennnessel? Ein erstes kleines Pflänzchen habe ich neulich entdeckt, noch zu wenig für einen guten, Blut reinigenden Tee.
Vor allem aber warte ich auf den König des Grünzeugs im Frühjahr, den Bärlauch. Das Pesto, das ich im letzten Jahr gemacht habe, ist längst aufgebraucht, es wird Zeit, dass sich Nachschub zeigt. Bei mir im Garten haben sich ein paar Bärlauchpflanzen angesiedelt, von denen jedoch noch nichts zu sehen ist. Stattdessen habe ich an der Stelle den Feind vieler Gärtner, den Giersch, gefunden und drei Blättchen gepflückt. Für mich ist es ein Freund, der meine Suppe bereichert. Soll übrigens auch gut gegen Arthrose sein.