Es ist Sommer, es wuchert, grünt und blüht allerorten. Auch in den Gärten, wo sich Pflanzen mithilfe von Steinen, Plastikfolien und anderem an eine ganz bestimmte Art menschlicher Ordnung halten sollen. Neulich hatte ich mal wieder ein Gespräch mit Bekannten über Gärten.
„Seht euch den Wald an,“ meinte ich. „Da, wo er ordentlich ist, ist er nicht schön. Wer mag schon Fichtenschonungen, wo die Bäume kümmerlich in Reih und Glied stehen. Schönheit braucht ein bestimmtes Maß an kreativem Chaos.“
„Ja, aber eine gewisse Ordnung muss doch sein,“ höre ich dann. Eine gewisse Ordnung ja, aber eine lebendige, eine, die auch der „Unordnung“, dem Chaos Raum lässt, die Platz hat für Brennnesseln und Löwenzahn, die Inseln von wildwuchernden Margeriten auf dem Rasen wachsen lässt. Gerade durch das Nebeneinander von gepflegten Beeten und ungebändigtem Wachstum tritt die Schönheit einzelner Kulturpflanzen umso deutlicher hervor.
Früher hatten die Menschen ein Gefühl und Wissen von der Notwendigkeit dieser Balance. In den Herrenhäuser Gärten in Hannover zum Beispiel – vor Jahrhunderten nach französischen Vorbild angelegt – gibt es Areale, in denen sich die Natur freier entfalten kann. Und auch in den alten Bauerngärten gab es Ecken, wo man der Natur ihren Lauf ließ. Nicht zuletzt, weil die Naturgeister diese Stellen besonders lieben.
Du sprichst mir aus dem Herzen und dennoch ist es für mich auch eine Herausforderung eine Balance zu finden, sodass ich mich in meinem grünen geordneten Chaos wohlfühle.
Schön, dass Ihr wieder da seid!!!
Erdmute
Immer wieder das passende Verhältnis zwischen Garten und Wildnis zu schaffen, ist auch für mich nicht einfach. Mit der Zeit nimmt die Wildnis zu, ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass mir die Arbeit zu viel wird oder ob ich die Wildnis zu sehr liebe… Cornelia