Die grauen Tage, in denen sich die Sonne nicht ein einziges Mal zeigte, haben mir ein wenig zugesetzt. Der Optimismus, sonst meine Grundeinstellung zum Leben, hatte sich verflüchtigt. Düstere Gedanken über Vergangenheit und Zukunft machten sich breit.
Meine Generation, die 68er, die angetreten war – wie wahrscheinlich viele Generationen vor uns und auch nach uns – die Dinge besser zu machen als unsere Vorfahren, hat das nicht geschafft, dachte ich. Den Klimawandel haben wir im letzten Jahrhundert weitgehend ignoriert, obwohl Wissenschaftler schon vor über 50 Jahren davor warnten. Und die Notwendigkeit, koloniale und nachkoloniale Abhängigkeiten aufzuarbeiten und faire Beziehungen zu den Ländern des Südens zu entwickeln, kommt viel zu schleppend in Gang. Mit den Folgen der Versäumnisse müssen wir – und vor allem unsere Kinder und Enkel – leben.
Dann begegnete mir in einer Buchhandlung eine Karte mit einem Porträt von Frida Kahlo und einem Ausspruch von ihr:
„Nichts ist absolut,
Alles verändert sich,
Alles bewegt sich,
Alles dreht sich…“
Wie ein Mantra gehen mir seitdem diese Worte durch den Kopf… Alles verändert sich…