„Was willst du eigentlich? Du musst doch wissen, was du willst!“ Kennt ihr auch solche Sprüche? Ich kenne sie aus meiner Kindheit und Jugend (andererseits hieß es da manchmal auch: „Kinder mit Willen, kriegen was hinter die Brillen“) und habe Ähnliches wahrscheinlich auch zu meinen eigenen Kindern gesagt.
Dabei ist die Entwicklung des Willens eine komplexe Angelegenheit. Eine Bekannte in einer Übergangsphase weiß nicht, wo sie leben möchte – hier, wo sie gut geerdet ist oder lieber bei ihrem Freund oder gar im Ausland? Manchmal gibt das Herz keine klare Antwort. Dann ist es vielleicht dran, eine klare Zielsetzung zu entwickeln.
Eine meiner schamanischen Lehrerinnen, Zsuzsanna Budapest, sagt, dass ein Ziel zu finden eine Fähigkeit ist, die man sich erarbeiten muss. Sie empfiehlt, über ein Ziel zu meditieren. Und zwar mit einer blauen Kerze, da die Farbe Blau entspannt, was wiederum die Konzentration erleichtert.
Sie rät, den eigenen Namen auf die Kerze zu schreiben und an drei aufeinander folgenden Abenden über das Ziel zu meditieren. Wenn es um grundlegende Fragen wie das Lebensziel geht, kann es auch durchaus länger dauern, möchte ich hinzufügen.
Vielleicht entwickeln sich Vorstellungen, entstehen Bilder, ein Gefühl taucht auf. Wenn das Ziel sich herauskristallisiert, wird der Wille diesem folgen.