Die Karte, die ich zu diesem Jahreskreisfest ziehe, ist die Weise Alte, der Eremit. Mit Stock und Laterne ausgerüstet steht sie vor einer Wegkreuzung. Welchen Weg wird sie wählen? Hinauf in die Einsamkeit der Berge? Dieser Weg ruft um diese Jahreszeit.
Während zum Herbstanfang der Dank an die Früchte des Sommers im Vordergrund stand, wird bei diesem Fest der Eintritt in die dunkle Hälfte des Jahres rituell begangen. Kirchlich mit der Erinnerung an die Verstorbenen, Halloweenmäßig mit grauslichen Verkleidungen und viel Tamtam oder auf andere Art und Weise.
Es heißt, dass das Tor in die Anderswelt zu dieser Zeit so offen steht wie selten. In der Anderswelt oder nichtalltäglichen Wirklichkeit sind diejenigen beheimatet, die für unsere Alltagsaugen nicht sichtbar sind: Feen und Zwerge, Verstorbene, Engel, Totemtiere und andere Geistwesen.
Der Kontakt mit diesen Wesen ist in der Einsamkeit im Allgemeinen einfacher als im Trubel des alltäglichen Geschehens. Mit wem möchte ich in Austausch kommen, mit welcher Absicht? Es ist wichtig, sich diese Fragen zu stellen und sich nicht unvorbereitet und ungeschützt ins Getümmel der Anderswelt zu stürzen. Die Fokussierung schützt vor der Einmischung ungebetener Gäste aus dem Jenseits. Ich grübele noch darüber nach… Vielleicht begehe ich den Tag auch einfach wie jeden anderen.