Alternative Projekte in Schaumburg 2: Britta Raabe und die RaabenWolle

Britta Raabe und ich sitzen in ihrer gemütlichen Küche in einem alten Bauernhaus bei Tee 
und Kuchen, und sie erzählt von den Anfängen ihres Projekts „RaabenWolle“. 
„Ich hatte die tollsten Schafe, Ostpreußische Skudden. Auf dem Ökomarkt in Rinteln 
hatte ich mich in einen Schafsbock verliebt – und kurze Zeit später stand "Norbert", so 
hatte ich ihn spontan genannt, mit vier Schafsdamen auf der Obstbaumwiese. Jetzt hatte 
ich auch die tollste Wolle und war neugierig, was man damit anfangen kann. Die Leute 
sagten zwar, das sei keine gute Wolle, aber ich wollte nichts wegwerfen. Ja, ich wurde 
richtig dickköpfig, und dachte, da muss doch was zu machen sein… Dann fing ich an zu 
filzen und vegetarische Felle herzustellen.“
Vor Energie sprühend schildert sie, dass sie Schritt für Schritt ihrer Neugier und ihrem 
Wunsch, zu gestalten, gefolgt ist. „Ich bin offen für neue Ideen und habe jede Gelegenheit 
genutzt, die sich mir geboten hat. Zuerst waren die Schafe da, dann das Filzen und das 
Spinnen!“
Auch zum Spinnen kam die lebhafte Frau auf dem Ökomarkt, wo sie Christel aus dem 
Extertal mit ihrem Spinnrad traf. „Ich habe Hummeln im Hintern,“ sagt Britta. „Und ich 
dachte, spinnen wird mir gut tun, das ist Meditation in Bewegung.“ Sie lernte spinnen, 
was nicht so einfach ist, wie es aussieht. Da sie sich für die technische Seite des Vorgangs 
interessierte („Liegt es an mir oder am Rad, wenn etwas nicht klappt?“), war sie nach 
einiger Zeit in der Lage, Spinnräder zu reparieren.
Und wieder war es der Ökomarkt, der sie einen Schritt weiter brachte. Britta Raabe war 
mit Spinnrad und einem Schild vertreten: „Spinngruppe - wer macht mit?“ In der Gruppe 
konnte sie ihre Freude an der Wollverarbeitung teilen. Sie entdeckte, dass sie gut erklären 
kann und dass es ihr Spaß macht, anderen das Spinnen zu vermitteln. 
Knapp zehn Jahre lang gab sie Kurse und reparierte Spinnräder, bis sie eines Tages merkte, 
dass sie diese Arbeit nebenbei nicht mehr schaffen konnte. Dies war die bislang größte 
Herausforderung für sie: ihre Bedenken und Zweifel zu überwinden und zu sagen: Ja, ich 
mache mehr draus. Kaum hatte sie diesen inneren Schritt getan, fand sie Unterstützung. 
Ein Freund half ihr, eine gute Website zu erstellen, und nachdem sie sich getraut hatte, 
so in die Öffentlichkeit zu gehen, setzten große Veränderungen in ihrem Leben ein. Sie 
erhielt von allen Seiten positiven Zuspruch, zahlreiche Kontakte entstanden und neue 
Türen öffneten sich: "RaabenWolle" zieht Kreise. 
Zum Abschluss unseres Gesprächs zeigt mir die kreative Frau ihre Spinnräder, eine 
Kostbarkeit aus dem viktorianischen England, ein Rad aus Neuseeland, ein hübsches, 
kleines aus Tirol, eine Neuentwicklung von einem Ingenieur aus Mecklenburg… Ich lerne 
etwas über Faserlänge, übers Verzwirnen und entspanntes Garn. 
Ihre Freude am Experimentieren lässt Britta Raabe immer wieder Neues ausprobieren. 
Sie spinnt Perlen ein und hat sogar in einem Wollknäuel zusammen einen Fasermix aus 
Wolle von Skudden, einem Hund, einer Angoraziege und einem Langhaarmeerschweinchen 
versponnen!
Wer mehr erfahren möchte, hier ist ihre website: www.raabenwolle.de
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