Tarot und Schamanismus

Als ich vor Jahrzehnten ein Tarotspiel in die Hand bekam, machte es „klick“ bei mir – aber das ich damit den ersten Schritt auf dem schamanischen Weg machen würde, war mir damals nicht bewusst. Tarot, Geomantie, Geistheilen, Schamanismus – wir haben eine breit gefächerte Palette von Begriffen, die in Sibirien alle als Schamanismus bezeichnet werden. Das Wahrsagen, bei uns vor allem mit Hilfe des Tarot, in Sibirien mit anderen Methoden durchgeführt, gilt dort als eine der ersten Stufen im Prozess der Schamanenwerdung.
Erst als ich den Aufbau des Tarotspiels näher kennenlernte, stellte ich fest, dass es tatsächlich eine Vielzahl schamanischer Elemente enthält. In den Karten sind die vier Elemente, ein Grundwerkzeug von Schaman/innen, in symbolischer Form enthalten. Das Feuer wird meist als Stäbe dargestellt, das Wassser als Kelche, die Luft als Schwerter und die Erde als Münzen. Und die Karten der Großen Arkana stellen den archetypischen Entwicklungsweg eines Menschen dar, der in der Mythologie als Weg der Heldin oder des Helden bekannt ist.
Wenn man beim Kartenlegen nicht sofort in ein Buch schaut, sondern versucht, den ersten Eindruck von einer Karte aufzufangen, kann man seine Intuition schulen. Was nehme ich zuerst wahr? Ist es ein Gefühl, ein Begriff, der plötzlich auftaucht, ein Gegenstand, der mir ins Auge fällt? Und was hat das für eine Bedeutung für mich? Wichtig ist es, wirklich den ERSTEN Eindruck aufzufangen, denn der kommt aus der Intuition. Das ist nicht ganz einfach, denn vor allem, wenn uns dieser erste Eindruck nicht gefällt, schaltet sich blitzschnell der Verstand ein, um die Wahrnehmung in gewohnte (und vielleicht gewünschte) Bahnen umzuinterpretieren.
Diese unvoreingenommene Wahrnehmungsschulung ist für die schamanische Arbeit von großer Bedeutung.

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