Anscheinend brauchen wir sie immer noch: Feindbilder. Werden sie von den Medien produziert oder liegt es in unserer menschlichen Natur, uns eingebildete oder tatsächliche Gegner zu (er)schaffen? Die aktuelle Hitliste der Feindbilder führen Impfgegner an contra Leute, die sich impfen lassen.
Vor einigen Jahren und Jahrzehnten war Rechts gegen Links der tiefe Graben, der die Gesellschaft teilte. Diese politische Festlegung von Feindbildern scheint nicht mehr zu passen, die politischen Verhältnisse sind vielleicht zu komplex geworden. Zumindest ist das Bewusstsein der Komplexität gewachsen, auch dank der Medien.
Und in den 50er Jahren und davor gab es außer den politischen Gräben zwischen Menschen noch ein weiteres Feindbild, leibhaftig vorhanden auf jedem Schützenfest: das waren die Jungs aus dem Nachbardorf. Wehe, einer aus der benachbarten Ortschaft wagte es, mit einem Mädel aus dem eigenen Dorf zu tanzen. Die nächste Schlägerei war vorprogrammiert. Und ohne Prügelei fehlte etwas auf dem Schützenfest.
Damit komme ich zurück zum Anfang: brauchen wir (noch) Feindbilder?