Jetzt hat sie mich doch erwischt, die Erkältung. Und ich dachte, ich komme diesen Winter drumherum. So ist es nun mal. Der Glaube, wenn ich alles „richtig“ mache, läuft es schon nach meinen Vorstellungen, wird erschüttert. Die Erkältung – oder irgendetwas anderes – haut dazwischen und erinnert daran, dass wir nicht alles in der Hand haben.
Nun ja, angenehm ist er nicht, der jetzige Zustand. Ich tröste mich damit, dass diese „Zwischenfälle“ flexibel halten, aus dem alltäglichen Trott reißen. Nun schlafe ich also viel und mache nur das Notwendigste. Beobachte die Amsel, die auf dem Zaun herumturnt, während ich schreibe und warte ab. Falle aus einem aktiven Modus in einen – nein, keinen passiven, der Begriff „passiv“ ist in unserer Gesellschaft zu negativ besetzt – in einen eher empfängnisbereiten Zustand.