Wie bist du eigentlich zum Schamanismus gekommen?

Diese Frage wird mir ab und zu gestellt. Sicher hat es schon in der Kindheit begonnen, aber so weit will ich jetzt nicht zurück gehen. In meinem Erwachsenenleben, Anfang 30, hat es mit Träumen und Vorahnungen begonnen. So träumte ich von einer Freundin, die ich nicht sehr häufig sehe, dass sie schwanger ist – und kurze Zeit später rief sie an und erzählte freudig, dass sie ein Kind erwartet. Zufall? Ich habe dieses scheinbare zufällige Zusammentreffen von Ereignissen ernst genommen und wollte wissen, wie so etwas passieren kann.
Wahrscheinlich hat mich meine Wissbegierde auf den Weg gebracht, eine Neugier, wie sie Kinder empfinden, die die Welt erforschen. Schon als ich klein war, war ich berüchtigt für meine Warum-Fragen. Warum ist dieses so, warum ist jenes so? Wie kommt es, dass ich etwas träume, das ich nicht wissen kann? Erst viel später erfuhr ich, dass die Duplizität, die Gleichzeitigkeit von Begebenheiten im Schamanismus eine wichtige Rolle spielt.
Ich ahnte damals, dass ich von der jetzigen Wissenschaft, die ich aus dem Studium kannte, keine Antwort auf meine Frage bekommen würde und begann, anderswo zu suchen. An der Universität in Hamburg gab es Anfang der 80er Jahre einen Frauen-Kongress mit Workshops, in denen auch esoterische Themen angesprochen wurden. Esoterik, Geheimlehren, hier hoffte ich, weiter zu kommen. Ich stieß auf die Ankündigung eines Tarotseminars, lernte aus Karten zu lesen – und erfuhr wiederum erst sehr viel später, dass zum Beispiel im sibirischen Schamanismus das Wahrsagen als erste Stufe des Schamanismus angesehen wird.
Das war der Beginn, und dann tastete ich mich Schritt für Schritt weiter ins schamanische Universum – Rituale, schamanische Trommelreisen, Visionssuchen in der Wildnis…
Und die Antwort auf meine Frage nach der Koinzidenz, dem Zusammenfallen von meinem Traum und dem Anruf? Das schamanische Weltbild geht davon aus, dass alles beseelt und miteinander verbunden ist, dass es ein Feld gibt, in dem alle Informationen enthalten sind. An dieses Feld war ich offensichtlich im Traum angedockt. Mittlerweile wird auch von einigen Wissenschaftlern dieses Phänomen erforscht. Wer weiß, was es in einigen Jahrzehnten für wissenschaftliche Erklärungen für Dinge geben wird, die heute noch als Phantasterei und Humbug abgetan werden. Wenn jemand vor ein paar hundert Jahren etwas von Radiowellen und Fernsehen erzählt hätte, wäre er wahrscheinlich für verrückt erklärt oder der Hexerei verdächtigt worden.

1 Gedanke zu „Wie bist du eigentlich zum Schamanismus gekommen?“

  1. Sehr gut nachvollziehbare Entwicklung, wie du zum Schamanismus gekommen bist. Uns treibt die Neugierde zu immer wieder spannenden Erlebnissen und diese können uns kurz- und auch langfristig berühren. Die Neugierde darf also nie weichen, sondern muss gefördert werden.

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