Die Wintersonnenwende wird meist als Fest des Lichts gefeiert, so hat es sich auch durch die christliche Tradition überliefert. Ziriah Voigt bezeichnet das in ihrem spannenden Buch „Ritual und Tanz im Jahreskreis“ als patriarchales Erbe.
Voigt beschreibt, dass wir im November-Jahreskreisfest (Dunkelheitsfest, Allerheiligen/Allerseelen etc.) mit dem Tod konfrontiert werden. Jetzt, Ende Dezember, ist Sterben nicht mehr das Hauptthema, von der Entwicklung der Natur her betrachtet. Aber es bleibt noch dunkel, Licht bricht sich nur mühsam Bahn.
Die Autorin und Ritualleiterin bezeichnet diese Zeit als eine Zeit des Stillstands und der Schwere, als einen Zustand wie vor Beginn aller Zeit und Form, eine „schwarze Dunkelheit“, in der die Möglichkeit für jegliches Werden liegt. Das ist, nach Ziriah Voigt, matriarchales Wissen: aus der Dunkelheit entsteht alles, was ist. Und in diese Zeit, in diesen Zustand hinein, können wir Wünsche für das neue Jahr geben.
Ungefähr bis zum nächsten Jahreskreisfest, Lichtmess, dauert die schwarze Dunkelheit. Anfang Februar dann wird es deutlich heller und lichter, ein neuer Zyklus bricht an.