Das graue Wetter trug dazu bei, dass ich in eine recht trübsinnige Verfassung verfiel in den letzten Tagen. Kluge Erklärungen, warum ich in diesen Zustand geraten bin, hatte ich genug. Doch ich fragte mich, was sich hinter diesem Trübsinn für eine Emotion verbirgt.
Auf dem Grunde des grauen inneren Nebels stieß ich auf – Traurigkeit. Traurigkeit über die fehlenden Verbindungen mit Menschen, Traurigkeit über den Zustand der Erde, über das Jahrhunderte währende Fehlverhalten von uns Menschen aus der westlichen Welt im Umgang mit der Schöpfung, über die Schwierigkeiten, dies zu verändern und von gewohnten Bequemlichkeiten Abstand zu nehmen.
Ja, ich beziehe mich da mit ein. Es sind nicht nur die anderen, auf die mit dem Zeigefinger gezeigt werden kann. Es ist ein kollektiver Mainstream, dessen Teil ich bin, wir sind. Und in mir wächst die Vermutung, dass wir alle durch einen kollektiven Trauerprozess gehen müssen, damit endlich eine Wende, eine Umkehr gelingen kann.
Die Zeit der Unschuld ist vorbei. Es ist bekannt, was in den Schweinemastanlagen passiert. Es ist bekannt, wie sich CO 2- Emissionen auswirken. Es ist bekannt, was den indigenen Völkern geschieht, aus deren Regionen wir unser Gas beziehen. Es ist bekannt…. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen.
Jetzt hat die Zeit der Aufarbeitung begonnen, nicht nur auf der mentalen Ebene, sondern auch auf der emotionalen. Zeit der Traurigkeit.